Was ist denn da draußen bloß unterwegs? Wissenschaftler rätseln über ein vollkommen unbekanntes Objekt, das mit noch nie dagewesener Geschwindigkeit durchs Weltall rast.
BILD erklärt, was es damit auf sich hat.
Amateur-Astronomen haben es entdeckt: das Objekt CWISE J124909.08+362116.0. Sie fanden es in den Aufnahmen des Wide-Field Infrared Survey Explorer (WISE). WISE ist ein Weltraumteleskop der Nasa, das seit Januar 2010 den gesamten Himmel abgesucht hat.
Das Besondere an dem gerade entdeckten Objekt: Es rast mit 1,6 Millionen Kilometern pro Stunde durch die Milchstraße. Es ist so schnell, dass es der Gravitation der Galaxie entkommen und in den intergalaktischen Raum gelangen wird. Noch nie wurde solch ein schnelles Objekt gescannt, das nur die Masse eines kleinen Sterns hat. Die Nasa hat die Entdeckung mit weiteren Beobachtungen durch andere Teleskope bestätigt.
Welche Theorien gibt es?
Wegen der enormen Geschwindigkeit und der geringen Masse konnte das seltsame Objekt bisher nicht eingeordnet werden. Die Theorien: CWISE J1249 könnte entweder ein sehr massearmer Stern oder gar ein Brauner Zwerg sein, ein Himmelskörper, der eine Sonderstellung zwischen einem Stern und einem Planeten einnimmt.
Das Wise-Teleskop der Nasa hatte das unbekannte Objekt aufgezeichnet.
Weitere Aufzeichnungen zeigten allerdings, dass das Objekt deutlich weniger Metalle enthält als Braune Zwerge und Sterne. Das spricht wiederum dafür, dass CWISE J1249 aus einer der ersten Generationen von Sternen der Milchstraße stammt.
Aber warum ist das Objekt so schnell?
Dazu gibt es zwei interessante Überlegungen: CWISE J1249 könnte aus einem Doppelsternsystem mit einem Weißen Zwerg stammen, der explodiert ist. Es ist aber auch möglich, dass es aus einem sogenannten Kugelsternhaufen stammt, aus dem es durch die Wechselwirkung mit einem Schwarzen Loch herausgeschleudert wurde.
Die beteiligten Forscher wollen nun die Zusammensetzung von CWISE J1249 detailliert analysieren, damit das große Rätsel um das irre schnelle Objekt gelöst werden kann.
Einer der Forscher stammt aus Deutschland, Martin Kabatnik aus Nürnberg. Er sagte der Nasa: „Ich kann die Aufregung nicht beschreiben. Als ich zum ersten Mal sah, wie schnell es sich bewegte, war ich überzeugt, dass es bereits gemeldet worden sein musste.“
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