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Indonesia: kereta peluru?  Tidak terima kasih!

Indonesia: kereta peluru? Tidak terima kasih!

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Indonesien lernt sparen. Präsident Joko Widodo hat den Auftrag für die erste Hochgeschwindigkeitsbahn der größten Volkswirtschaft Südostasiens gestrichen. Japan und China hatten seit Jahren um ihn gerungen. Beide Länder hofften, damit ihren Einfluss im viertgrößten Land der Erde zu stärken. Dabei geht es um Sicherheitsinteressen, aber auch die Ausbeutung der Rohstoffe Indonesiens.

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Japan ist Indonesiens zweitgrößter Investor, China ist der größte Handelspartner des größten muslimischen Landes der Erde. Darüber hinaus hätte der Gewinner größere Chancen besessen, auch Folgeaufträge innerhalb des Landes mit seinen gut 17.000 Inseln zu gewinnen oder jenseits der Landesgrenzen. Dazu hätte auch die prestigeträchtige Verbindung des Stadtstaates Singapur mit der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur zählen können.

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Nun aber will Widodo nur noch einen ganz normalen, neuen Zug auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Jakarta und dem Textilstandort Bandung fahren lassen, wo auch deutsche Firmen wie Olymp Hemden nähen. Eine Hochgeschwindigkeitsbahn hätte die Fahrzeit für die 150 Kilometer von derzeit gut drei Stunden auf 35 Minuten verringert. Das Volumen des Auftrages betrug etwa 5 Milliarden Dollar.

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Drei Stunden vom Flughafen in die Innenstadt

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Vieles deutete darauf hin, dass China gewinnen könnte. denn die Chinesen brachte einen länger gestrecktes Finanzpaket mit. Auch Japan wollte in Indonesien kein Geld verdienen: Aus der japanischen Delegation war durchgesickert, dass Tokio ein 40 Jahre laufendes Darlehen angeboten hätte, das erst nach einem Jahrzehnt hätte bedient werden müssen und mit 0,1 Prozent verzinst wurde. Peking bot unbestätigten Berichten nach 5,5 Milliarden Dollar über 50 Jahre. Beide wollten die Bahn durch die Hügellandschaft bis 2018 fertigstellen. Das benachbarte Thailand hat sich gerade dafür entschieden, seine beiden geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecken jeweils von einem der beiden Konkurrenten bauen zu lassen.

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Der indonesische Präsident hatte in dieser Woche eine großes Reformpaket angekündigt und gerade sein Kabinett umgebaut. Er wird kritisiert dafür, dass von seinen angekündigten Investitionen im Land noch nichts zu spüren sei. Indonesien wächst um 4,69 Prozent, will aber auf eine Wachstumsrate von 7 Prozent kommen. Allerdings spürt das Land nun einerseits die fallenden Rohstoffpreise, andererseits eine schwächere Nachfrage aus China.

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Widodo muss nicht nur die Konjunktur anheizen, sondern auch Stellen für zwei Millionen Indonesier schaffen, die jedes Jahr zusätzlich in den Arbeitsmarkt strömen. Zwar hat er gerade den über Jahre verschobenen Bau eines Kraftwerkes durchgesetzt.

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Andere große Infrastrukturprojekte aber hängen weiter: Die überfällige Bahn zwischen dem Flughafen Jakarta, einem der geschäftigsten der Welt, und der Innenstadt wird seit zehn Jahren verschoben. Die Reisezeit beträgt weiterhin mehr als drei Stunden, statt der 30 Minuten, die eine Bahn bieten würde.