Die Stars glänzen bei den großen Spielen und Turnieren, er selber steht im Hintergrund und hat im Vorfeld dafür gesorgt, dass jeder Athlet sein Bestes abliefern kann. Arne Greskowiak ist als Athletik-Coach für die Fitness von zahlreichen Profisportlern- und Sportlerinnen verantwortlich, trainiert aber ebenso Privatpersonen.
In diesem Jahr stehen für den ehemaligen Leistungshandballer und Sportsoldaten zwei absolute Highlights an. „Eishockey-WM und Basketball-WM in einem Jahr. Das gibt’s auch nicht alle Tage“, lacht Greskowiak.
Athletik-Coach der Kölner Haie betreut auch Eishockey-Nationalmannschaft
Am Rhein-Energie-Stadion in Köln hat er seine Trainingshalle ago.sport, auch ehrfürchtig „L’Ackerei“ genannt – weil hier die große Plackerei angesagt ist. Greskowiak quält dort die Basketball-Nationalspieler oder andere Stars an Kraftgeräten. In diesem Jahr betreut er auch die Eishockey-Nationalmannschaft. Letztere bestreitet vom 12. Mai an die WM in Finnland und Lettland, die Basketballer folgen mit ihrer WM ab 25. August in Indonesien, den Philippinen und Japan.
Wie kam er zum Job beim Deutschen Eishockey Bund (DEB)? „Seit sieben Jahren darf ich für die Kölner Haie arbeiten und habe daher mit meinem Unternehmen ago.sport schon länger Kontakt zu den Verantwortlichen des DEB. Mein Trainerkollege Philipp Schmitz hat bereits eine Nachwuchsmannschaft betreut“, erzählt Greskowiak im Gespräch mit EXPRESS.de.
Den Unterschied bei der Zusammenarbeit mit Eishockey-Profis und Basketballern beschreibt er so: „Inhaltlich ist es natürlich etwas anderes, da wir zwei sehr unterschiedliche Bewegungs- und Belastungsanforderungen haben. Menschlich nicht, gerade bei einer Nationalmannschaft ist es eine große Ehre Teil des Teams zu sein. Man hat von Anfang an einen gemeinsamen Nenner und viel Freude daran, zum Training zu kommen und zu ackern.“
Eishockey-WM, Vorrunde: Sieben Spiele in zwölf Tagen
In den nächsten Tagen wird es auch für Greskowiak sehr intensiv. Deutschland spielte zum Auftakt am 12. Mai 2023 gegen Schweden und verlor äußerst unglücklich mit 0:1.
Doch es geht munter weiter in der Vorrundengruppe A: Finnland (13. Mai, 19.20 Uhr), USA (15. Mai, 15.20 Uhr), Dänemark (18. Mai, 19.20 Uhr), Österreich (19. Mai, 19.20 Uhr), Ungarn (21. Mai, 15.20 Uhr) und Frankreich (23. Mai, 11.20 Uhr). DEB-Kapitän Moritz Müller (36, Kölner Haie) sagt: „Das ist eine starke Gruppe, die Spiele kommen Schlag auf Schlag, dann schauen wir mal. Wir können nur über die Mannschaft kommen als Deutschland.“
Greskowiak berichtet: „Wir sind jetzt seit knapp fünf Wochen zusammen und bereiteten uns auf die WM vor. Jetzt geht es darum, das abzurufen, was trainiert wurde. Für mich bedeutet das, die Spieler auf das jeweilige Spiel vorzubereiten und zu aktivieren und im Nachgang kümmere ich mich um das Regenerationsmanagement, sorge für Recovery-Shakes, Eisbäder und stimme mit dem medizinischen Staff und den Coaches das Belastungsmanagement ab.“
Eine Spieltags-Routine gibt es auch, wenn auch immer etwas anders: „Das hängt ein wenig von der Uhrzeit des Spiels ab. Grundsätzlich beginnt die Spielvorbereitung natürlich einen Tag vorher im Training, abends essen wir alle gemeinsam. Am Spieltag gehen wir morgens noch einmal aufs Eis, wenn das Spiel abends ist und dann geht es auch schon los.“
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Eine Besonderheit: Die Eishockey-Spieler haben eine lange Saison hinter sich, müssen jetzt zur WM nochmal voll Fahrt aufnehmen. Greskowiak erzählt: „Die Spieler kommen alle aus unterschiedlichen Szenarien. Einige Spieler hatten bis zu Beginn der Vorbereitung schon mehrere Wochen ohne Wettkampf, andere kamen direkt aus den DEL-Finalspielen zu uns. Wir haben die Belastungen dementsprechend angepasst und sind jetzt bereit für die WM.“
Zu den fittesten Spielern zählt der Coach drei Profis: „Natürlich gibt es immer Jungs, die einen großen Fokus auf ihre körperliche Leistungsfähigkeit legen, weil diese auch ihrem Spielstil entspricht. Nico Sturm, Dominik Kahun und Moritz Müller haben schon viel Zeit in der Vorbereitung im Kraftraum verbracht.“
Schlüsselspieler will Greskowiak aber nicht hervorheben, er weiß, dass es nur als Mannschaft geht: „Ich denke, dass es wichtig ist, dass jeder Spieler seine Rolle kennt und diese jeden Tag ausfüllt. Über so ein langes Turnier mit den vielen Spielen wird jeder mal einen Tag haben, an dem er vielleicht nicht seine Bestleistung abrufen kann. Wenn dann der Mitspieler da ist und diese Lücke füllt, dann machen wir eine gute Arbeit.“
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